Welttreffen 2013

Am Samstag 27. Juli morgens um 9 Uhr bin ich mit Stephan in Lyss losgefahren. Auf der Autobahnraststätte Estavayer trafen wir uns mit Heini, Basil, Irene und Bruno. Als wir dann gemeisam weiter fahren wollten, wollte Brunos 2CV nicht anspringen. Dies machte mich stutzig, hatte er doch Brunos „hot start system“ montiert bekommen und wurde durch Bruno die letzten Tage technisch intensiv auf die grosse Reise vorbereitet. Nach 2maligem anschieben startete der 2CV doch noch, wenn auch etwas wiederwillig. Nun aber los richtung Burgund. Doch als dann die erste Steigung vom Jura richtung Vallorbe kam, war der graue 2CV von Bruno nicht mehr zu sehen. In Vallorbe wo wir alle volltankten bevor es über die Grenze ging, meldete sich Bruno via Handy: Es habe einen Knall gegeben und danach war stille… Bange Minuten folgten, in denen wir uns schon jenste Szenarien ausmalten. Eine halbe Stunde später Kamen dann auch Irene und Bruno oben an. Es war zum Glück nur die Zündspuhle. Jenes Teil welches Jeder von uns doppelt dabei hatte. Na also jetzt noch volltanken und ab über die Grenze in unseres Auto geliebte Heimat. Auf Frankreichs Strassen fährt es sich doch gleich besser.

In Arlay machten wir Pick-nick und die meisten nahmen ein erfrischendes Bad in der Seille. Gegen Abend kamen wir dann im Burgund in meinem Haus in St.Desert an. So soll es sein! 4 Deuch im Hof, so schön. Heini und Basil stellten ihr Zelt im Garten auf, für die andern hatte es genügend Platz im Haus.

In der Nacht hat dann das Wetter umgeschlagen und der ganze Tag waren die Scheibenwischer im dauer Einsatz. Bei diesem Wetter wollte niemand von uns das Zelt aufstellen, also hieten wir am Abend Ausschau nach einem günstigen Hotel…mit Charme! Heini hat sich „geopfert“ und jeweils in den Sintflutartigen Regen gesprungen um sich nach den Zimmern und Preisen zu erkundigen. Das 3. Hotel war das richtige und hatte noch Platz für uns. Hotel La Brasserie in Tulle, südlich von Limoges, ist ein Besuch wert!

 

Am nächsten Tag ging es auch wieder Pannenfrei weiter auf teilweise ganz kleinen Strassen (mein Navi hat uns einen Streich gespielt und die kürzeste Route ausgesucht, auch wenn gleich daneben eine Schnellstrasse gewesen wäre) . Um Zeit gut zu machen entschieden wir uns vor Toulouse die Autobahn bis St.Gaudens zu nehmen. Da wollten wir gegen Abend Georges treffen, welcher eine andere Route gefahren ist um noch Freunde in süd Frankreich zu besuchen.. Eine vage Zeitabmachung, habe ich mir gedacht. Doch als wir von der Autobahn runter auf den Kreis kommen, wer fährt da mit seinem orangen 2CV von rechts in den Kreis ein!? Wir hatten alle eine riesen Freude und unser Konvoi nahm die Pyrenäen mit 5 Döschwos in Angriff. Mittlerweile sahen wir immer mehr andere 2CV mit dem gleichen Ziel.

Eigentlich wollten wir ja noch in Frankreich übernachten, doch hatten wir vor der Grenze keine freie Uebernachtungs Möglichkeit mehr gefunden. Egal, für uns gibts kein zurück, wir hoffen auch in Spanien ein passendes Hotel zu finden. Heini übernimmt wieder das Hotel suchen… unsere Erwartungen werden noch mal übertroffen. Ein ganz tolles, familiäres Hotel (Pension es neres) wird von Heini in Les gefunden. Die Besitzerin hatte früher auch einen 2CV welchem sie noch heute nachtrauert, nahm dieser doch ein tragisches Ende, doch dies ist eine andere Geschichte… Sie will ein Foto unserer Döschwos vor dem Hotel, für die Facebook Seite vom Hotel.

Nachtessen gibts im nahen Restaurant welches auch der Familie gehört. Nach dem essen gibts noch eine Party mit live Gesang vom feinsten, denn unter den Gästen ist eine Gruppe Norweger welche auf einer Harley Töff Tour sind. Sie laden uns zu hochprozentigem ein und singen uns ein paar Lieder aus ihrem Repetoire, dazu muss ich noch sagen es sind alles Top-Sänger, einfach unglaublich!

Es wird natürlich spät und am nächsten Morgen waren nicht alle so fit.

Kater hin oder her wir fahren los, auf die erstmal letzte Etappe Richtung Alcaniz. Auf der Fahrt dorthin, die Pyreenäen runter wurde es immer heißer und die Landschaft immer karger. Gut, damit war zu rechnen. Trotzdem als wir dann einen Halt bei einem Früchtehändler machten, in einer Lanschaft in welcher man gut einen Western hätte drehen können. Tja, und da standen wir da in der brennenden Hitze, der wir zum ersten Mal ohne kühlenden Fahrtwind ausgesetzt waren. Im ersten Moment fühlte es sich an, als ob man einen laufenden Backofen aufgerissen hätte. Als wir weiter wollen springt dann auch noch mein 2CV nicht mehr an, immer hin beim anschieben kommt er sofort. Doch bald bemerke ich, dass der Motor sterben will, sobald ich einen elektrischen Verbraucher wie Ladegerät, Radio, Blinker einschalte. So kommt es, dass ich ca. 80 km vor Alcaniz auf einer Kreuzung stehen bleibe. Was nun? Nach dem anschieben läft er zwar wieder, aber es scheint, dass die Batterie fast ganz entladen ist. Gut möglich dass mein Bleue Tropique auch so Alcaniz noch erreicht hätte, doch gibt es doch gleich nebenan eine Citroen Garage welche… Siesta hat. Nun heisst es warten und hoffen, dass sie mein 2CV flicken können. Nach einer knappen Stunde öffnet sich das Tor und wir erklären das Problem, doch dies ist gar nicht so leicht, keiner der Mechaniker spricht Französisch oder Englisch. Es stellt sich heraus, dass die Kohlen vom Alternator durch sind. Wir befinden uns in einer grossen modernen Vertrags Wekstatt wo alles nur neue Autos rumstehen und natürlich ohne 2CV Ersatzteile. Doch der ca. 50jährige Mechaniker weiss sich zu helfen: Er nimmt eine Kohle von etwas anderem und schleift diese bis sie passt. Die Reperatur dauert ca. eine Stunde und kostet inklusive Material 48 Euro. Nun aber los ohne halt bis Alcaniz Motorland.

Der Einlass aufs Treffengelände ging recht fix, allerdings wären auch da Verbesserungen möglich gewesen… Am Einlass wurde nur das Ticket kontrolliert und abgestempelt und ein Aufkleber mit der Ticketnummer an der Windschutzscheibe angebracht, diese paar Handgriffe dauerten etwa 2 Minuten. Eine Treffentüte oder einen Hinweis darauf gab es nicht. Dann ging es über mehrere Kreisverkehre und lange Straßen halb rum um die Rennstrecke, zum Camping Bereich. Dort wurden wir in die genau angezeichneten Plätze eingewiesen. Wichtig: „jede Ente muß mit der Schnauze zum Weg stehen“. Der Camp Platz war etwas erhöht oberhalb der Rennstrecke. Sofort fingen wir an die Zelte aufzubauen, alles ging gut, bis wir dann die Heringe einschlagen wollten. Da hielt der Boden stark gegen, der war (wie zu erwarten) sehr steinig und hart. Wir hatten zum Glück einen Nachbarn mit einem grossen Hammer und Schraubenzieher, wenn man damit etwas vorbohrte gingen die Heringe dann doch noch in den Boden.

Bei den anschließenden Touren konnte man den Platz auch gut kennenlernen, die Beschilderung war nämlich ziemlich schlecht bzw. schlicht nicht vorhanden.

Am nächsten Tag erfuhren wir dann, daß man auf dem Eventgelände unter Vorlage des Tickets die Treffentüte bekommen konnte. Na hurra, die hätte man auch gleich überreichen können. Hinweise darauf (außer Mundpropaganda) gab es auch keine.

Gut gefallen hat mir auf dem Treffen das Gelände an sich (es war durch Hügel und große Steine interessant aufgelockert und weitläufig genug, um die dreifache Menge an Enten aufzunehmen). Alcaniz, ein schönes Städchen, war ein paar Kilometer weg, dort war man aber auch ganz gut auf Enten eingestellt, so gab es mehrere zentrale Parkplätze in der Stadt extra nur für Treffenteilnehmer.

Da ich die Siestazeit (also in unserem Fall so von 13-17 Uhr) meist am und im See verbrachte , habe ich außer dem Schrauberwettbewerb (den die Österreicher beeindruckend gewannen) nicht viel vom eigentlichen Programm mitbekommen. Da können andere sicher mehr drüber erzählen.

Man bekam mit, daß sich vielerorts die Reihen schon recht schnell wieder lichteten, viele sind früher gefahren, insbesondere, weil der starke Wind einige Pavillons auf dem Gewissen hatte und es einen Tag auch etwas gewittert hat. So reiste auch Bruno, Irene und Jasmin schon früher ab.

Wir fuhren dann am Sonntag Morgen im verkleinerten Konvoi los richtung Frankreich. Wir entschieden uns eine andere Route zur überquerung der Pyrenäen zu nehmen, als bei der Hinfahrt. Dies erwies sich als Fehler, denn diese Strasse war wesentlich schlechter ausgebaut. Dafür gibt es einen grossen See an dieser Strecke in welchem wir alle (Heini, Basil, Georges, Stephan, Marc) ein gemeinsames Bad nehmen. Gegen Abend sind wir dann wieder in Frankreich wo wir etwas unterhalb der Pyrenäen ein Hotel beziehen. Das Hotel hatte eigentlich geschlossen, doch als die Beseitzerin, welche selber auch einen 2CV bleue tropiques hat, unsere 2CV sieht macht sie das Hotel extra für uns auf.

Am nächsten Tag trennen sich unsere Wege oberhalb Toulouse, da ich mit Stephan wieder via Burgund zurück reisen will, wo wir in meinem Haus noch ein paar Tage verbringen wollten.

Die Anderen fahren auch induviduell eine südlichere Route richtung Schweiz. Unser Ziel an diesem Tag St. Desert im Burgund. Mein Navi gibt die Ankunftszeit mit 22.30 an aber da ist dann noch keine Pause berrechnet. Wir kommen gut vorwärts, unsere 2CV laufen sehr gut, es sind viele Schnellstrassen auf unserer Strecke. Bei dieser Marathon Etape sitzen wir über 12 Stunden am Steuer. Doch dann passierts, noch auf der Schnellstrasse um 23.45h 4Km von meinem Haus entfernt: Eine Reifenpanne auf dem linken Hinterrad bei meinem 2CV. Es ist natürlich nicht einer der Michelins sondern der Schei… Vee Rubber Pneu welcher platt ist. Ich fahre noch bis zu einer SOS Nische. Dann heisst es alles ausladen und Rad wechseln. Eine Stunde später im Haus fallen wir in einen Komateusen Schlaf.

Ja Ja, wenn einer mit dem Döschwo eine Reise tut, so kann er was erzählen.

Author Marc