Leo 2 – Besuch beim Getriebepapst Piet Weber

Wer kennt ihn nicht, den Spezialisten für die Getriebe  unserer Döschwos? Welcher Deuchist hat nicht schon gehört von dem legendären Weber 5-Gang Getriebe?

Christoph hat sein Méhari 4×4 Getriebe bei Claude von der  Garage des Papis revidieren lassen. Ende November hat er es dort abgeholt. Ich durfte ihn begleiten. Das Getriebe ging dabei gleich in meinen Besitz über. Ich dachte mir: „Vor dem Einbau in den Leo 2 wäre eigentlich der richtige Moment – warum soll nicht noch ein zweiter Spezialist das filigrane Teil befühlen?“ Eine Woche später bin ich auf dem Weg ins winterliche Hinwil ZH.

Piet Weber hat mich dort sehr freundlich empfangen.  An diesem Ort begann im Jahre 1978 sein Vater Eugen Weber, besser bekannt unter dem Namen Archimedes, mit dem Bau der legendären 5-Gang Getriebe. Piet erbaute auf der Parzelle die heutige, beeindruckende Werkstatt. Die lichten Hallen öffnen sich auf einen grosszügigen Parkplatz.

Zahlreiche Regalgestelle garantieren eine penible Ordnung. Alles erscheint hell, freundlich und durchdacht. 2 sehr gepflegte Döschwos runden den positiven Eindruck ab.

Piet fackelt nicht lange und spannt mein Getriebe in eine spezielle Halterung auf seiner Werkbank. Er schaltet die Gänge und die Untersetzung mittels eines Akkuschraubers durch. Alles ok. Auch die Synchronringe und der Widerstand des Getriebes selbst. Das hört und fühlt er.

Sein Fachwissen zu Döschwos im Allgemeinen und Getrieben im Speziellen ist phänomenal. Neben Bahnhof verstehe ich ab und zu manchmal ein ganz klein wenig was! Hier würden aber sicher all die Manuals Abhilfe schaffen, welche Piet über die Jahre gesammelt hat. Zur Historie und der Entwicklung des Begriffs Weber-Getriebe gibts hier ein PDF mit den Eckdaten.

Nachdem Piet auch noch ein ’normales‘ 2cv6 Getriebe getestet hat, welches mir Marc zu diesem Zweck mitgegeben hat, zeigt er mir die Schätze seiner Werkstatt. Piet ist nicht nur in Getrieben der Chef, er verfügt döschwomässig ebenfalls über ein breites Allgemeinwissen und ein riesiges Beziehungsnetz. Und er hat ein beeindruckendes Teilelager aufgebaut. Primär revidierte Getriebe natürlich, daneben aber auch Motoren, Vergaser etc. etc.

Tipp: Da Piet altershalber zukünftig ein bisschen kürzer treten will, verkauft er einen Grossteils seiner Teile. Auch an Berner!

Die kleine Führung endet bei drei seiner persönlichen Döschwos. Da gibts den gepflegten Orangen seiner Frau. Mit dem Blauen hat er kürzlich den Raid Oman bestritten. Bilder zum Raid gibts hier. Und ganz hinten steht schliesslich noch seine Maschine fürs 2cv-Cross!

Schliesslich verabschiede ich mich von Piet. Die Rückfahrt ist erfüllt von Gedanken an seine positive Art und seine Hilfsbereitschaft. Sie führt mich über Herrliberg nach Hause. In Herrliberg besuche ich Stefan und Tom, die beiden Deuchistes mit der schweizweit absolut geilsten Wohnlage. Aber das ist eine andere Geschichte…