Nachdem wir gestern Abend erst um 22:00 Uhr im Hotel ankamen, hiess es heute Morgen sogar mal ausschlafen. Freu! Wir sind erst am Mittag gestartet. Unsere Tagesetappe entspricht heute nur 250km Asphalt. Wir fahren nun wieder in nördlicher Richtung weg von der Wüste. Etappenorte ab Merzouga sind Erfoud, Errachidia und schliesslich Midelt. Da schlafen wir.
Die Strassenetappe hat den Vorteil, dass ich laufend für den heutigen Beitrag schreiben kann. Ein Ding der Unmöglichkeit auf den Rüttel-Pisten. Und eine Stunde mehr ‚Freizeit‘ vor oder nach dem Abendessen ist mir auch recht. So lange schreibe ich durchschnittlich an einem Tagesbeitrag. Gestern dauerte es bis ein Uhr morgens! Manchmal denke ich, ich habe mich da ein wenig übernommen!? Aber eure Kommentare geben wir die nötige Kraft zum Durchhalten. Ich danke euch. Der einsame Blog-Autor lebt einzig von den Kommentaren. Ohne diese wird er depressiv.
Gestern, in Merzouga waren wir der algerischen Grenze am nächsten. Die Wüste präsentiert sich hier eimal mehr in anderen Pastelltönen. Und sie ist sehr bevölkert. Neben Zagora scheint dies hier der bei den Touristen beliebteste Ort unserer Reise. Merzouga ist offenbar der Startpunkt vieler 4×4- und Motorradexkursionen. Sogar eine Art Dune-Buggies legten in unserem Hotel einen Zwischenstopp ein.
Nun folgen wir seit einer Stunde diesem stinkenden Camion. Er ist zu schnell zum überholen mit dem 2cv. Da wünscht man sich dann schon mal den potenten Visa-Motor vom Leo! Nebst dem penetranten Dieselgestank ist das Tal aber sehr lieblich. Der Flusslauf ist durchgehend von Palmen gesäumt.
Nach dem modernen, aufgeräumten Errachidia mit seinen grosszügigen Avenue erreichen wir einen Stausee. Das türkisblaue Wasser kontrastiert traumhaft mit den nun roten Felsen. Danach folgen wir dem Fluss durch die beeindruckenden Gorges du Ziz.
Schliesslich überwinden wir einen letzten Pass. Der Ausblick auf die untenliegende Ebene ist einmal mehr unglaublich. Wir erreichen unser Etappenziel Midlet mit den letzten Sonnenstrahlen. Midlet liegt auf 1500m am Fusse des mittleren Atlas. Die Temperatur ist mit nunmehr 23 Grad merklich tiefer. Wir frösteln fast.