Heute war die Abdankung von Hausi. Heute, an seinem 86. Geburtstag. Er ist am 8. Dezember 23 an Covid gestorben. Wegen Covid konnte ich seine Abdankung nicht besuchen. Ich war nicht der einzige, den die Seuche davon abhielt. Es gab noch mehr Absagen. Das macht mich traurig. Aber Hausi hat das wenigstens nicht mehr gespürt.
Aber vor seinem Tod muss er es gespürt haben.
Allein in einem Spitalzimmer, massiv sediert und ohne eine Chance zur Verständigung unter seiner Sauerstoffmaske. Keine Berührungen von seinen Besuchern. Faktisch neutralisiert wegen der Seuche. Es macht mich traurig, dass Hausi so einsam von uns gehen musste. Dieses Bild geht mir nicht mehr aus meinem Kopf. Was mag sich in seinem Kopf abgespielt haben?
Viele Leute kannten Hausi viel besser als ich. Ein Leben lang. Sein Leben. Ein langes Leben mit viel Freude und Genugtuung, aber auch viel Verzicht, vielen Nöten und Entbehrung. Für diese Leute kann ich nicht schreiben.
Ich habe Hausi erst spät kennengelernt, bin erst spät zu der Deuxchevaux-Szene gestossen. Hausi verkörperte für mich stets einen gewichtigen Anteil der DNA, der Seele unseres Clubs. So wie wir sie uns wünschen. Initiativ, unkonventionell, humorvoll, bescheiden und zuverlässig. Für ihn war das Glas immer halbvoll. Und immer war er für einen Spass zu haben. Oder für ein gemeinsames Projekt. Eine kleine Hilfestellung. Keinen Höck, kein Treffen hat er ausgelassen. Er lebte den Klub!
Und vielleicht hat genau diese feine Art ihm die Kraft gegeben, so souverän mit seiner schlimmen Vergangenheit klarzukommen. Verbitterung, Neid und Missgunst waren ihm fremd. Ich erinnere mich an kein Wort der Klage aus seinem Mund. Stets war ihm die Zukunft wichtiger als die dunklen Schatten der Vergangenheit.
Es war schön, Hausi in unserem Klub zu wissen. Er hat unsere Gesellschaft sehr genossen, ihm bedeutete die Döschwo Szene die Familie. Zusammen mit seiner, ihn liebevoll umsorgenden Muriel. Hausi war glücklich und zufrieden mit seinem Leben. Wir werden ihn immer vermissen!
Admin