Wir hatten richtig Glück mit dem Wetter. Nach einer garstigen Woche erfreute uns vorgestern Samstag eitel Sonnenschein. Das war auch gut so bei dem grossen Interesse für unseren Anlass. Insgesamt waren wir schliesslich fast 30 Personen aus einem Grossteil der Deutschschweiz. Das wäre, angesichts den aktuellen Covid-Regeln, innerhalb der Werkstatt nicht zu stemmen gewesen.
So aber versammelten sich alle erwartungsvoll vor den geöffneten Garagentoren der Döschwo Garage Maurice Fahrni im Industriequartier Kirchbergs. Maurice hatte seine Garage für den Anlass fein herausgeputzt. Als Aufnahme für die grosse Strassenkarte von Marokko stand ein AK 400 auf dem Lift bereit. Einmal den AK gelüpft, war die Karte für alle bestens sichtbar. Andere brauchen dazu einen Flipchart oder ähnliches. Wir behelfen uns halt mit den Mitteln, welche grad zur Verfügung stehen 🙂
Nach einer kurzen Begrüssung meinerseits ergriff Claudio das Wort. Er gliederte die propagierte Reise in 3 Teile. Die Hinfahrt bis nach Tanger, Raid in Marokko und die Rückfahrt. Für die Hinfahrt steht sicher der Transfer mit der Fähre ab Genua nach Tanger im Vordergrund. Allerdings kann auch in Sête oder erst in Barcelona zugestiegen werden. Bei Seekrankheit ist die Überfahrt auf den schwarzen Kontinent auch erst ab Algeciras möglich. Das sind dann gerade mal zweieinhalb Stunden auf dem Schiff , andererseits bedeutet diese Wahl unzählige Stunden auf der Autobahn! Wichtig hier, dass jedermann selbst für die Reise nach Tanger verantwortlich ist.
Der eigentliche Raid beginnt erst in Marokko. Hier nimmt uns unser Veranstalter JC Bru in Empfang und zeigt uns in 14 Tagen die Schönheiten dieses Landes. Auch hier gilt: Jeder Teilnehmer bucht die Reise direkt bei unserem Veranstalter Destination 180. Diese Reise führt, nach der eindrucksvollen Querung des hohen Atlas, in die Sahara. Und hier verbringen wir endlich einige wunderbare Tage mit dem eigentlichen Ziel unseres Raids: wir motoren auf ausgetretenen Pisten in der Wüste umher, schwitzen und buddeln unsere Döschwos aus dem Sand. Abends entspannen wir uns im Hotelpool und geniessen danach ein feines Tagine unter freiem Wüstenhimmel. So soll es sein! Einzig mit dem wohlverdienten Feierabendbier gibts manchmal Schwierigkeiten. Wir sind im islamischen Kulturraum. Da muss dann halt auf ein Tee à la Menthe ausgewichen werden.
Nach diesen eindrücklichen Tagen geht es entlang der westlichen Küste Marokkos wieder in den Norden zurück. Ab Tanger legen wir schliesslich Richtung Genua ab und beschliessen die Reise auf der Autobahn Richtung Schweiz. Die Reise dauert insgesamt 3 Wochen. Hier gibts dazu nochmals die Details.
Nach dem Vortrag Von Claudio gab es einige Fragen und Anregungen zu der Organisation der Reise. Ich habe die Diskussion schliesslich mit der Abstimmung über den Zeitpunkt der Reise abgeschlossen. Eine Mehrheit hat sich für den Frühling 22 entschieden. Der genaue Zeitpunkt ist heute noch nicht bekannt. Er wird vom Fahrplan der Fähre GVN vorgegeben.
Im folgenden zweiten Teil der Veranstaltung kam die Stunde der Techniker. Zielsetzung war, technisch nicht so versierten Döschwo-Pilotinnen und -Piloten zu veranschaulichen, welche Umbaumassnahmen für den Trip in die Wüste Sinn machen? Und zu welchem Preis? Ein schwieriges Unterfangen, weil hier die Meinungen der Experten meist stark divergieren. Welche Verstärkungen brauchts unbedingt, welche Ersatzteile machen Sinn? Besser voll ausgerüstet oder möglichst leicht, d.h. ohne zusätzliches Gewicht, unterwegs?
Mösu Maurice Fahrni und Piet Peter Weber haben, unterstützt von weiteren Teilnehmern, diese Aufgabe mit Bravour gelöst. Es wurden, sehr anschaulich, mögliche Lösungen zu den diversen Problemkreisen erläutert. Der für die Wüste optimierte, blaue Döschwo von Piet bot dazu die perfekte Kulisse. Danke den beiden für ihre interessanten, engagierten Ausführungen. Der blaue Döschwo steht übrigens zum Verkauf!
Gegen Schluss ist die Veranstaltung naturgemäss ein wenig ausgefranst. Dies lag wohl an dem covidtechnisch nicht optimalen Standort des blauen Döschwos im Garageninnern, der abnehmenden Aufmerksamkeitsspanne der Teilnehmer, den feinen Gipfeli von Lisa und Peter oder der Sonne, welche leider nur einen schmalen Streifen vor der Garage mit ihren wärmenden Strahlen verwöhnte. In der Garage und direkt davor war es, trotz schönem Wetter, auf Dauer einfach unangenehm kalt. Herzlichen Dank deshalb allen, welche diesen widrigen Umständen getrotzt und bis zum Schluss an den Lippen der Vortragenden geklebt sind.
Beschlossen wurde der gelungene Anlass mit einem Apero, gespendet durch Maurice Fahrni. Herzlichen Dank, lieber Maurice! Bei einem schönen Bier oder Kaffee lässt es sich doch einfach viel trefflicher Benzin quatschen. Diese Gelegenheit haben auch alle Teilnehmer gerne wahrgenommen, bevor sie sich früher oder später auf den (teils langen!) Weg nach Hause machten.
PS: Es sind schon einige, verbindliche Anmeldungen für den Raid auf info@deuxchevaux.ch eingegangen. Herzlichen Dank! Wie erwähnt, haben wir die Anzahl Teilnehmer auf max. 8 Fahrzeuge mit 16 Personen limitiert. Bei Fragen stehen euch Claudio Ceppi und ich, Georges Blum, jederzeit gerne zur Verfügung!
Sagt der Chefmechaniker 🙂