Heute Morgen, beim Aufstehen, betrug die Temperatur um 7:00 Uhr ganze 14 Grad. Schauder!
Nach dem Morgenessen gingen wir tanken. An der Tankstelle trafen wir die Bretonen. Wir fahren heute wieder mal zusammen. Nach einer Nacht in den Zelten wirkten sie bemitleidenswert durchfroren.
Wir traversierten auf der N15 eine Hochebene des mittleren Atlas in nordöstlicher Richtung. Wir befanden uns auf 1500m. Die höchsten Gipfel des Mittleren Atlas erreichen 3500m, diejenigen des Hohen Atlas 4000m. Echte Schneeberge also.
Einkaufen in Missour. Wie meist am Mittag kauften wir die Lebensmittel für unser Picknick in einer kleinen Épicerie. Die sind meist gut sortiert und die Bedienung ist sehr freundlich. 2 Nomadenbrote, 3 Tomaten und 1 Zwiebel kosten ca. 10-15 Dirham, d. h. CHF 1.00-1.50.
Picknick gabs in einem anderen Café in Mahirija, ca. 150km weiter. In Marokko ists absolut kein Problem, sein Picknick im Café zu verzehren. Du kaufst einen Tee à la Menthe oder einen Café für umgerechnet CHF 0.90 und packst deine Lebensmittel aus. Toilettenbenützung und freundliche Bedienung sind in diesem Preis selbstverständlich inbegriffen.
Nach dem Essen besichtigten wir die Ruine eines riesigen, französischen Forts von 1915.
Zum Dessert gabs anschliessend 40km Piste. Ab Mahirija schnauften die Döschwos, grösstenteils im ersten Gang, einen spektakulären Pass hoch. Es folgte ein, bis auf etliche Ziegen- und Schafherden, leeres Hochplateau und schliesslich gings, wieder auf Asphalt, durch grüne Wälder runter nach Debdou. Die Vegetation ist hier völlig unterschiedlich, Kiefern und Eichen ersetzen die Palmen und Kakteen.
Debdou ist ein armes Dorf. Hier sind wir wirklich jenseits aller Touristenströme. Jean Claude hat uns in der Gite Dar Sylvia Zimmer bestellt. Die Gite ist ein ehemaliges Wohnhaus. Wir nächtigen heute also exakt wie die arme, durchschnittliche Landbevölkerung. Von der Dusche etc. vielleicht mal abgesehen. Eine einmalig authentische Erfahrung.