Letztes Jahr glänzte ich durch Abwesenheit, dieses Jahr habe ich es gerne wieder besucht – das Pfingsttreffen 19 in Tafers. Ich sollte nicht der Einzige sein.
Unsere freiburgischen Freunde des deuchmilleneuf 2CV-Club hatten nach Lamprat in der Gemeinde Tafers geladen. Und wir gingen alle, die ganzen Döschwo Fründe Bärn querten den Röschtigraben und versammelten sich auf dem grosszügigen Treffengelände. Auf jeden Fall kam es mir so vor, als ich mich, nach einer schönen Fahrt durch das Schwarzenburgerland, nachmittags auf dem Treffenplatz einfand. Einige waren schon seit Freitagabend vor Ort. Strategisch richtig hatten sie sich auf dem höchsten Punkt des Geländes festgesetzt. Die Aussicht auf die Freiburgeralpen und das ganze Gelände war unbeschreiblich. Stephan und Marc markierten mit ihren Campern eindrucksvoll die Eckpunkte unseres Clubcamps, Und dazwischen standen, wie aufgereiht auf einem Halsband, all die bunten Deuxchevaux unseres Clubs. Ueber allem flatterten unsere neuen Clubfahnen. Ein liebliches Bild!
Der Wettergott meinte es gut mit uns an diesem Samstag. Die Sonne schien, dank des angenehmen, kleinen Winds überstiegen die Temperaturen die 25 Grad Marke kaum. Idéales Treffen-Wetter. Leider war dieser angenehme Zustand nur von kurzer Dauer 🙁
Ich baute nun also mein kleines Zelt auf. Quasi die Hauptprobe für die kommenden Ausflüge nach Ferté-Vidame und das 2CV Welttreffen in Kroatien. Alles lief bestens und ich verfügte mich deswegen, folgerichtig und zwangsläufig, schon bald Richtung Festzelt und Bar. Dort angekommen, schlenderte ich erst durch den Markt. Mit 10+ Ständen war er für Schweizer Verhältnisse recht gut sortiert. Ich begrüsste viele bekannte Gesichter und schwatzte mich so Richtung Bar. Dort angekommen, genehmigte ich mir ein paar Bierchen. Es sollten nicht die letzten sein.
Gegen Abend gings zurück zu unserem Camp. Dort war Nicole schon eifrig mit der Zubereitung unseres Abendmahls beschäftigt. Per WhatsApp Gruppe konnten wir uns vorgängig dazu anmelden. Einigste Mitglieder unterstützen Nicole, unsere Chefköchin. Das Resultat schmeckte vorzüglich: Semmelknödel an Pilzrahmsauce gabs, dazu Salat und individuelles Fleisch vom Grill. Die Herren steuerten einige Flaschen schönen Rotwein bei und alle wurden satt und glücklich damit. Besten Dank all den Helfern und selbstverständlich vorab unserer selbstlosen Organisatorin Nicole!
Nach dem opulenten Mahl stolperte ich erneut Richtung Festzelt. Das Erinnerungsvermögen an die weiteren Vorgänge dieses angenehmen Abends trübt sich aber merkwürdigerweise just nach diesem Zeitpunkt recht stark. Einzig vereinzelte Bilder blieben haften, ein? Digestif an der Bar z. B. und ein eher mühseliger Anstieg zurück ins heimische Zelt.
Am nächsten Tag zeigte sich das Pfingsttreffen dann von seiner harten Seite. Früh durch einen pochenden Schädel aufgeweckt, baute ich unter einem dräuend grauen Himmel mein Zelt ab. Ein Erfolgserlebnis, denn dies gelang mir noch vor dem Regen. Kurz danach setzte dieser ein und wurde zum ständigen Begleiter des ganzen Tags.
Alle waren weg, beim Frühstück. Ich konnte mich also uneingeschränkt auf meine zunehmend durchlässigen Goretexschuhe konzentrieren. Nach der Rückkehr vom Frühstück fuhren wir gemeinsam nach Tafers und besuchten das Seislermuseum. Nebst Informationen zum Leben und Brauchtum der deutschschweizerischen Senseregion gabs da noch eine hübsch gestaltete Sonderschau zum 2CV. Zurück auf dem Treffengelände wurde anlässlich der Leithammelsitzung La Chaux sur Cossonay zum Austragungsort des nächsten, 49. CH-Pfingsttreffens bestimmt. Und schliesslich eröffnete Willi den neuen Buchungsstand Welttreffen 21, der uns die nächsten zwei Jahre an die (internationalen) Treffen begleiten wird. Ich deckte mich bei dieser Gelegenheit mit T-shirts und Klebern ein. Ausserdem schrieb ich mich (und viele andere auch) als Standbetreuer bei eben diesen Anlässen ein.
Genau zu diesem Zeitpunkt fuhren Rahel und Jeremy vor. Mit einem brandneu und candyred gespritzten 2CV, Rahel selbstverständlich stilsicher in roten Haaren und Cowboystiefeln. Die ungeteilte Aufmerksamkeit aller zahlreich Umstehenden war ihnen gewiss. Leider auch eine halbe Stunde später, als sie wieder weiter wollten und der 2CV nicht wollte. Vielleicht wars der unaufhörlich strömende Regen oder der Zeitmangel vor der grossen Show? Der 2CV jedenfalls liess sich partout nicht mehr starten. Ich litt solidarisch mit den beiden. Als dann auch noch meine neue, teuer erworbene Regenjacke durchliess, gabs für mich schliesslich kein Halten mehr. Ich wollte nur noch nach Hause, was Schönes essen und danach ins warme Bettchen.
Diesen (guten) Plan habe ich dann auch umgehend verwirklicht. Ich bereue es nicht, ziehe aber meinen Hut vor all diesen, welche sich unter den gegebenen Umständen auch von der zweiten Nacht bis Pfingstmontag nicht abschrecken liessen. Offenbar waren unsere Leute bei den Allerletzten, welche das Gelände verliessen. Nun ja, da werden bei mir längst verdrängte Erinnerungen wach. Meist sind sie grün und sumpfig. Das man sich sowas freiwillig antut!? Aber ich sags ja: diese jungen Leute von heute …. 🙂